Roman Jäger beendet sein Wirken als DJB-Kata-Bewertungsrichter

Roman Jäger beendet sein Wirken als DJB-Kata-Bewertungsrichter

Roman Jäger beendet nach neun Jahren seine Tätigkeit als DJB-Kata-Bewertungsrichter, nachdem er zuvor lange Jahre mit seinem Kata – Partner Dieter Born den JVR auf nationaler und den DJB auf internationaler Ebene, bei EM- und WM - Kata Wettkämpfen vertreten hat. Für seinen sehr engagierten Einsatz für den Kata-Wettkampf dankt ihm der Judoverband Rheinland vielmals.


Dabei zieht Roman Jäger eine durchaus ambivalente Bilanz. „Die Bewertung einer Kata ist keine physikalisch, exakte und messbare Sache, wie z.B. bei der Leichtathletik, wo aufgrund des CGS – Systems (Centimeter/Gramm/Sekunde) die Ergebnisse eindeutig sind. Es bedarf exakter, eindeutiger, transparenter und nachvollziehbarer Vorgaben sowohl für den Bewerter, als auch für zu Bewertende“ so Jäger. „Diese sollten nach den Gütekriterien Validität, Reliabilität und Objektivität erfolgen. Also sollten sie tatsächlich das messen, was sie messen soll und somit glaubwürdige Ergebnisse liefert (Validität). Auch bei wiederholter Durchführung sollten zuverlässige Ergebnisse dabei herauskommen (Reliabilität) und es sollten keine ungewollten Einflüsse durch involvierte Personen entstehen (Objektivität).
Das IJF – Bewertungssystem sieht solche Vorgaben sogar sehr dezidiert vor, wofür welche Wertung zu geben, bzw. welcher Fehler mit welchem Punktabzug zu ahnden ist.
Das Bemühen des Bewerters, eine objektive Beurteilung der Kata abzugeben wird schon durch den vorgegebenen Bewertungsbogen begrenzt: Dort gibt es nur eingeschränkte Möglichkeiten Fehler einzutragen: max. 2 kleine (-1 Punkt je Fehler), max. ein mittlerer (-3 Punkte) max. ein großer (-5 Punkte), vergessene Technik (-10 Punkte) und einen Korrekturwert von 0,5 Punkte nach oben, oder unten (für jede Technik)!
Wenn nun ein Paar zwei oder mehrere mittlere Fehler unabhängig voneinander macht- also keine Folgefehler- kann nur ein Fehler festgehalten werden. Bislang wurden die weiteren Fehler dann mit weiteren Punktabzügen (kleine Fehler) gewertet. Dies führt natürlich zu schlechten Endergebnissen, besonders im Anfängerbereich, wenn die Kata-Paare noch nicht so sicher in der jeweiligen Kata sind. Dies ist sicherlich nicht sehr motivierend für diese Newcomer. Für Athleten im mittleren Leistungssegment trifft das Bewertungssystem dann eher zu. Im oberen Segment -bei extremer Leistungsdichte- entscheidet aber dann ggf. ein intransparenter Korrekturwert (+ oder -) über den Einzug ins Finale oder über den Medaillenrang.
Nun will die IJF, über die EJU bis hin zu den nationalen Gremien (DJB), dass das „Fehlersehen“ und Festhalten (Bewertungsbogen) anders umgesetzt wird.
Jeder Bewerter soll jede einzelne Technik ganzheitlich bewerten, also was ist ihm diese Technik wert, auch wenn mehrere Fehler unabhängig voneinander gemacht wurden. Hier gleitet der Bewerter in den Bereich der Subjektivität, wenn er sich von den klaren Bewertungsvorgaben des IJF – Systems entfernt. Hinzu kommt nun noch, dass bei einer Bewertung von 10 oder mehr Paaren in einem Wettkampf nicht mehr nachvollziehbar ist, wie der Bewerter bei dem 2. Paar die 3. Technik „ganzheitlich“ bewertet hat, denn in der Zwischenzeit hat er ca. 80 andere Techniken gesehen und bewertet und besagte 3. Technik schon achtmal mal vorher.
„Dadurch entferne ich mich als Bewerter derart weit von den Bewertungsvorgaben, dass ich auch die Ebene der oben genannten Gütekriterien verlasse und die Nachvollziehbarkeit nicht mehr gewährleistet ist“, berichtet Jäger und verweist auch auf seine früheren Erfahrungen als Athlet bei Kata-Wettkämpfen. Roman Jäger hofft, dass sich das IJF – Bewertungssystem, in Bezug auf die Auswertung ändert, im Sinne der Transparenz und Objektivität für Bewerter und Athleten.

 

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